Handarthrose
Eigenfetttransfer kann Gelenke erhalten
Als Arthrosen bezeichnet man Abnutzungen und den Verschleiß von Gelenken und gelenknahen Strukturen. Bei der Arthrose an der Hand können einzelne Fingergelenke oder mehrere Gelenke, auch an der Handwurzel und am Handgelenk, erkrankt sein (Polyarthrose). Häufig betrifft die Handarthrose End- und Mittelgelenke der Finger, sowie das Daumensattelgelenk an der Basis des Daumens. Für viele Patienten wird jeder Händedruck zur Qual. Frauen erkranken aus unbekannten Gründen häufiger.
Ursachen:
Ursachen für Handarthrosen können Fehlstellungen, Brüche, Überlastung, Bewegungsmangel oder altersbedingte Abnutzung sein. Eine erbliche Disposition spielt ebenso eine Rolle wie rheumatische Erkrankungen, hormonelle Ursachen, Kristallablagerungen oder Stoffwechselerkrankungen.
Symptome:
Die Symptome bei Handarthrosen sind zunächst Steifigkeit und Schwellungen, später Schmerzen sowie knotige Verdickungen der Gelenke, Rötungen und Überwärmung. Im fortgeschrittenen Stadium sind die Gelenke verformt. Moderne Behandlungsverfahren, die rechtzeitig angewendet werden, ermöglichen ein Leben mit deutlich weniger Schmerzen und den Erhalt des Gelenkes.
Diagnose:
Nach umfänglicher Anamnese erfolgt durch den Handchirurgen eine genaue Untersuchung der Hände, begleitet von Röntgenaufnahmen und ggf. zusätzlichen bildgebenden Verfahren wie der Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT). Blutuntersuchungen geben Aufschluss über Entzündungswerte im Körper, Stoffwechselerkrankungen oder Kristallopathien, wie z. B. Gicht.
Prozent
Prozent
Millionen
Behandlung & Operation
Behandlungsmöglichkeiten:
Die Behandlung zielt in erster Linie auf eine Schmerzreduzierung, Verbesserung der Beweglichkeit sowie Verlangsamung des Gelenkverschleißes. Am Anfang besteht sie in der Gabe von Schmerzmitteln, Kühlung, lindernder Salbe oder Kortisoninjektionen. Wenn Schmerzen bei Bewegung und Belastung unerträglich werden, ist eine Operation angezeigt.
Hierbei sollten große Schnitte heutzutage jedoch nach Möglichkeit vermieden werden!
Handarthrose ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung der Gelenke. Eine rechtzeitige Vorstellung und Behandlung beim Handchirurgen kann Krankheitsverläufe eindämmen und Schmerzen lindern.
Zeitgemäße Operationsmethoden:
Die Ärzte im Team der HPC Oldenburg wenden je nach Situation und Gelenk verschiedene Operationstechniken an. Diese Techniken führen in den allermeisten Fällen zu guten und sehr guten Ergebnissen. Fingerendgelenke können ohne Funktionseinbuße versteift werden, für die Mittelgelenke werden künstliche Gelenke aus Silikon benutzt. Am Daumensattelgelenk wird der störende kleine Handwurzelknochen entfernt. Dank minimal invasiver Technik resultieren hierbei kaum sichtbare Narben. Die Patienten können ihre Alltagstätigkeiten relativ schnell wieder aufnehmen. In vielen Fällen ist jedoch eine krankengymnastische Nachbehandlung erforderlich. Die innere Heilungszeit braucht Geduld und kann einige Wochen in Anspruch nehmen.
Kreuzkümmel & Co gegen leichte Beschwerden:
Nicht immer muss bei Arthrose sofort operiert werden! In vielen Fällen kommen Patienten mit alternativen Behandlungsmöglichkeiten über lange Zeiträume hinweg gut zurecht.
Ohnehin ist eine OP nur dann angezeigt, wenn die Schmerzen und mögliche Bewegungseinschränkungen des Patienten Anlass für den Eingriff geben.
Arthrose, die keine Beschwerden bereitet, ist nicht behandlungsbedürftig! Auch eine Heilung im Sinne einer Knorpelwiederherstellung ist nicht möglich!
Leichte Schmerzen und mittelstarke Schmerzen können zunächst mit Wärme, Salben oder entzündungshemmenden Antirheumatika behandelt werden. Auch „Gewürzbehandlungen“ mit Kreuzkümmel/Koriander/Muskat-Mix bewähren sich bei vielen Patienten sehr gut. Bei akuten Schmerzen können stabilisierende Orthesen, Bestrahlungen und Kortison-Injektionen eingesetzt werden. Auch Eigenfett-Transfers, die die Gleitfähigkeit im Gelenk erhöhen, sind möglich, solange das Gelenk noch nicht zerstört ist. Sind die Beschwerden dauerhaft sehr stark, bieten moderne OP-Verfahren sehr gute Erfolgsaussichten bei jedoch relativ langer, mehrmonatiger Nachbehandlung.
Eigenfetttransfer
Eigenfetttransfer
Für die Arthrosebehandlung an den Händen wird körpereigenes Fett, welches an einer beliebigen Stelle des Körpers im Rahmen einer Fettabsaugung entnommen wurde, in lokaler Betäubung in den Gelenkspalt eingebracht. Das Eigenfett dient hier einerseits als schmerzlindernde Gleitschicht, darüber hinaus enthält es aber auch deutlich mehr Stammzellen als Knochenmark. Diese Stammzellen wiederum haben die Möglichkeit, Knorpel zu bilden, was in der Folge eine Regeneration des Gelenkes bewirken kann, sodass potenziell die Arthrose rückgängig gemacht werden kann. Aufgrund der guten Erfolge bei dieser Behandlungsform am Daumensattelgelenk wird diese Technik mittlerweile auch an den Fingerzwischengelenken durchgeführt.
Der entscheidende Vorteil dieser Methode gegenüber konservativen operativen Verfahren, bei denen das verschlissene Gelenk entfernt wird, liegt in der geringen Invasivität. Eine Vollnarkose ist nicht notwendig! Auch an der Entnahmestelle für das Eigenfett kommt es lediglich zu kleinen Stichinzisionen. Größere OP-Narben entstehen nicht! Dank moderner, vielfach wissenschaftlich überprüfter Techniken ist diese Behandlungsform sehr komplikationsarm und nachhaltig. Das Abstoßungs- und Allergierisiko ist nahezu Null.